Was ist Logotherapie und Existenzanalyse?

Die Logotherapie und Existenzanalyse (L-EA) ist eine Interventionsform an der Schnittstelle von Psychologie, Philosophie und Medizin, die sowohl im therapeutischen wie beraterischen Kontext ihren Einsatz findet. 

Ursprünglich als Gegenentwurf zu der noch jungen wissenschaftlichen Beschäftigung mit der menschlichen Psyche in den 1920ern Jahren entwickelt, erfreut sich die L-EA Viktor E. Frankls neben dem klassischen Setting der Psychotherapie in den letzten Jahrzehnten auch in Bereichen der Persönlichkeitsentwicklung, Prävention und Krisenintervention wachsender Beliebtheit.

Ob in der Begleitung von Menschen in herausfordernden Lebenssituationen, beruflichen oder privaten Umbruchsituationen, sinnkritischen Situationen oder bereits präventiv – der ressourcenorientierte, wertfokussierte Blick der L-EA bietet einen Perspektivwechsel auf Mensch, Situation und Gesellschaft.

Der Mensch, so die Überzeugung der L-EA,  ist grundsätzlich frei zu Entscheidung und Wahl der eigenen Haltung – und kann so Stellung nehmen zu den charakterlichen, körperlichen, psychischen, sozialen bzw. gesellschaftlichen Herausforderungen,  mit denen wir alle konfrontiert sind. 

Vieles vermögen wir nicht zu ändern. Im logotherapeutischen Gespräch werden wir angestoßen, neu zu denken, um frei zu beginnen, uns zu lösen vom Verharren in der Betrachtung des Problems, von dem, was begrenzt. Im gemeinsamen Denken werden neue Perspektiven gewonnen, Visionen erarbeitet: Wo soll es noch hingehen? Was kann, was darf noch kommen?

Die Lust am Erdenken neuer Möglichkeiten steht dabei genauso im Mittelpunkt wie die Neugier auf andere Persönlichkeitsfacetten und alternative Handlungsstrategien.

Die L-EA ist als Interventionsform weltanschaulich unabhängig unter Berücksichtigung der Sinn- und Wertdimension.